Häutungen No.1

Häutungen No.1 

Es atmen die Prozesse des Lebens, jene geheimnisvollen Bewegungen, die wir nicht kontrollieren können.

Zwischen Rissen und Wunden spricht das Alte – Schichten, die einst Schutz boten und nun brüchig geworden sind.

Wir sind aufgerufen uns ständig zu erneuern und zu transformieren, neue Räume zu erobern.

Doch dort, wo etwas zerfällt und aufplatzt, entsteht Öffnung.

Das Material selbst – Haut- und Knochenleim – erzählt vom Loslassen, vom Mut, die vertraute Hülle abzustreifen.

Aus dem Zentrum breitet sich eine leise Ausdehnung aus, wie ein Atemzug der Erde, ein Herzschlag, der das Neue ruft.

In den Brüchen liegt Erneuerung, in Zerfall ein leises Flüstern von Vertrauen, daß wir geführt sind, auch wenn wir den Weg noch nicht kennen.

„Häutungen“ erinnert uns daran, daß Wandlung kein Ende ist, sondern ein Kreis – ein ewiges Sich-erinnern an das, was wir waren,

an das, was wir werden dürfen und an das, was wir sind….

Haut und Knochenleim wird seit jeher im Instrumentenbau, in der Holzbearbeitung und in der Kunst verwendet. Jedes Cello, jede Violine oder andere Holzinstrumente werden mittels Knochen- oder Hautleim verleimt. Dadurch kann der Resonanzkörper schwingen. Es ist ein Abfallprodukt der Tierindustrie und wird in aufwendigen Verfahren gereinigt und haltbar gemacht, um es dem Kunst- und Handwerksmarkt zur Verfügung zu stellen.

Im Malprozess bildet sich eine geschlossene Haut,die dann im Trocknungsprozess durch übermäßige Spannung reisst und platzt.

Es ist ein Prozeß in dem der Künstler/in keine Kontrolle über das Material mehr hat und genau das ist das Spannende daran.

Dadurch entsteht ein dreidimensionales Kunstwerk in wunderschöner Lebendigkeit, wie das Leben selbst.

Titel: Häutungen No.1

Entstehungszeit: 2025

Größe:  100 x 200 cm (4 cm Tiefe) auf Leinwand

Material: Kaffeestruktur, Haut- und Knochenleim, feinste Pigmente, Schellack und Wachs

Unikat: Signatur auf der Rückseite

Extra: Echtheitszertifikat